Ziel des Jokeibaspiels ist es:
Gespielt wird mit einem American Football. Der Eiform und des im Spiel häufig unkontrolliert herum-„eiernden“ Balles wegen daher auch der Name „JOKEIBA“ = „JOKus EIerBAll“ bzw. „JOhn Köhlers EIerBAll“, oder nur „Eierball“.
Das Spielfeld hat das auf der Skizze dargestellte Aussehen und wird, wenn möglich, auf einer Rasenfläche angelegt. In der Halle genügt ein normales Handballfeld (40x20m).
Bei Anfänger-, Hobby-, Senioren- oder Kindermannschaften empfiehlt es sich Torräume (s. Skizze) zunächst derart zu verändern (d.h. Verringerung der Flugzonenbreite bis zum gänzlichen Verzicht), dass die zu überspringende Weite beim Torversuch mit guten Erfolgsaussichten bewältigt werden kann. Auch muss keine Differenzierung für Jungen und Mädchen bzw. Frauen und Männer erfolgen, d.h. es gibt lediglich eine Flug- und nur eine Landezone für alle.
Wichtig: Linienberührungen (außer Start- und Mittellinie) sind verboten und werden geahndet (Auslinien → Einwurf für den Gegner, Torraum → Abwurf/Einwurf/Strafwurf).
Erklärungen zur Spielfeldskizze
Torräume mit den 4 Zonen: A=8x8m, B=6x6m, C=4x4m, D=2x2m (Leistungsstaffelmaße, für weniger Leistungsorientierte sollte man die inneren Quadrate vergrößern, z.T. evtl. auch weglassen (→ Verringerung der notwendigen Sprungweiten). Beachte auch § 18 zur Zählweise.
Strafwurfpunkt (Frauen), Entfernung zur Absprunglinie des Fängers 15 Meter
Da dieses Spiel als Wettkampfspiel besonders in Turnierform geeignet erscheint (Sport als Leistungsvergleich und als Mittel zur Förderung des Gemeinschaftserlebnisses auf sportlich, spielerischem Gebiet → „Spaßturnier“), wäre eine Spielzeit von 2x7 Minuten bis zu 2x20 Minuten angebracht. Es ist aber auch jede andere Zeitregelung möglich. Der Seitenwechsel erfolgt dabei fliegend. (Sinnvoll für Turnierplanung) Die Spieleröffnung zu Spielbeginn und nach dem Seitenwechsel vollzieht der Schiedsrichter selbständig, sobald die Mannschaften Aufstellung genommen haben und die Turnierleitung die allgemeine Spielfreigabe erteilt hat. Das Ende beider Halbzeiten wird zentral von der Turnierleitung über Lautsprecher bekannt gegeben, auch hier gilt aber erst der Abpfiff des Schiedsrichters als Spielbedingung. Nachspielzeiten gibt es nicht (Ausnahme: Ausführung eines noch in der Spielzeit verhängten Strafwurfes).
Zu jeder Mannschaft gehören bis zu 10 Spieler, von denen jeweils 5 auf dem Spielfeld sein müssen. Ein Wechsel ist jederzeit möglich, er erfolgt hinter der eigenen Grundlinie. Aus- und einwechselnder Spieler geben sich dabei auf der Linie kurz die Hand. Wechselfehler ziehen eine Zwei-Minuten-Strafe nach sich, evtl. auch einen Strafwurf, sofern dadurch für die andere Mannschaft ein deutlicher Nachteil beim Torversuch entsteht. Entwickelt wurde dieses Spiel für gemischte Mannschaften, wobei jeweils nicht mehr als drei Männer (ab 13 Jahren!) pro Mannschaft im Spiel sein dürfen.
Spieleröffnung (Anwurf): Zu Spielbeginn stehen beide Mannschaften hinter ihren Startlinien. Auf Anpfiff des Schiedsrichters sprinten sie zur Mitte, um in Ballbesitz zu kommen. Ein Schiedsrichter wirft den Ball dabei möglichst so auf die Mittellinie, dass er (unberechenbar - um Frontalkollisionen zu vermeiden) dort vom Boden abspringt, bevor ihn der erste Spieler erreicht hat. Das Spiel ist damit frei. Nach dem Seitenwechsel wird ebenso verfahren.
Abwurf nach Torerfolg: Nach einem Torerfolg erhält die Mannschaft, welche den Torerfolg gegen sich hat hinnehmen müssen, den Ball im eigenen Strafwurffreiraum zum Abwurf. Hinter der eigenen Startlinie darf sich bis zum ersten Pass kein Gegenspieler aufhalten (siehe auch §§ 6 Abs. 4, 7).
Abwurf nach totem Ball: Nach einem toten Ball erhält die Mannschaft, in deren Torraum der Ball liegen geblieben ist, den Ball zum Abwurf im eigenen Strafwurffreiraum. Dies gilt, sofern der Ball unkontrolliert, d.h. beim Kampf um den Ball, in den Torraum geraten ist, egal ob ein Angriffs- oder Abwehrspieler ihn zuletzt berührt hat. Auch gezieltes Hineintippen des Balles in den Torraum durch den Abwehrspieler ist erlaubt. (Die Ausführung erfolgt ebenso, wie bei § 5 Abs. 2, siehe auch § 10).
Einwurf nach totem Ball: Hat die abwehrende Mannschaft dagegen selbst den Ball kontrolliert (siehe auch § 10) und ihn ohne Bedrängnis durch den Gegner in den Torraum rollen/fallen lassen (Passgeber und -fänger aus der Abwehrmannschaft), so erfolgt Einwurf für die angreifende Mannschaft von der Seitenlinie.
Einwurf bei Ausball: Berührt oder überschreitet (d.h. den Boden außerhalb des Feldes berühren) der Ball oder ein Spieler mit Ballkontakt eine Auslinie, so erfolgt Einwurf für den Gegner an der Stelle, wo der Ball die Linie überschritten hat. Ein Ball, der außerhalb der Spielfeldmarkierungen in der Luft ist (also kein Bodenkontakt) ist noch nicht „Aus“.
Eckball nach Ausball: Berührt ein Spieler der verteidigenden Mannschaft den Ball als letzter, bevor er deren Grundlinie überschreitet, so erfolgt Eckball für die angreifende Mannschaft.
Ausführungszeit: Bei Abwurf, Einwurf, Eckball hat der ausführende Spieler mit Erreichen der Ausführungsposition 5 Sekunden Zeit, den Ball zu spielen. Überschreitet er diese Zeit, erhält der Gegner den Ball zum Freiwurf an der gleichen Stelle. Der Ausführungsort muss zügig aufgesucht werden (siehe auch §§ 7 Abs. 4, 19).
Mit dem Ball (kontrolliert in der Hand) darf nicht aktiv gelaufen werden, das Abbremsen aus dem Lauf ist erlaubt. (Die Schrittzahl ist nicht begrenzt, sie kann je nach Bodenverhältnissen unterschiedlich sein und ist regelgemäß, sofern ein deutliches Abbremsen erkennbar ist).
Der Sternschritt (Bewegen eines Fußes, wenn der andere an einer Stelle fest am Boden bleibt) kann zum begrenzten Raumgewinn eingesetzt werden. Ansonsten ist jedes Bewegen der Füße aus dem (Fangen im) Stand verboten.
Ein Sternschritt in den vormals ausreichenden Abstand haltenden Gegenspieler hinein (besonders mit dem Arm voran zum Beiseiteschieben des Gegners und damit Erzwingen eines Abstandsfouls) ist verboten. Dieses Angreiferfoul wird mit Freiwurf für den Gegner geahndet.
Zwei-Kontakt-Lauf: Seinen Lauf ohne abzubremsen fortsetzten darf man, wenn man den Ball bereits weitergespielt hat, bevor ein Fuß zum zweiten Mal den Boden berührt (also Ballfangen im Sprung und Weiterspiel spätestens vor dem zweiten Aufsetzen eines Fußes, also vor dem insgesamt dritten Bodenkontakt mit Ball).
Ohne Ball darf man sich innerhalb des Spielfeldes jederzeit überall hin freilaufen und auch jederzeit überall angespielt werden oder Pässe des Gegners abfangen (Ausnahme § 5 Abs. 2). Ausgenommen hiervon sind beide Torräume. Sie dürfen nur zum Torversuch bzw. nach Torabwehrversuch berührt werden (vgl. dazu §§ 9, 11).
Der Ball soll in der Regel mit der Hand gespielt (gestoppt, gefangen, geworfen, geschlagen) werden.
Fußkontakt (als „Fuß” gelten Fuß, Unterschenkel und Knie) ist verboten und wird mit einem Freiwurf für den Gegner bestraft. Die Berührung mit anderen Körperteilen zieht keine Sanktionen nach sich.
Der im Spiel befindliche Ball darf höchstens 3 Sekunden gehalten (kontrolliert, s. § 10 Abs. 5) werden, spätestens dann muss das Abspiel erfolgen.
Bei Einwurf, Abwurf, Freiwurf und Strafwurf sind 5 Sekunden Haltezeit, gerechnet ab Ballkontrolle oder Freigabe durch den Schiedsrichter (bei Strafwurf), an der Ausführungstelle zulässig.
Gezieltes Spielen (2 Mal): Der freie Ball (s. §§ 10 Abs. 1, Abs. 3) darf mit der Hand vor dem Kontrollieren (s. § 10 Abs. 5) ein Mal gezielt gespielt (weggerollt oder weg geschlagen, nicht geführt) werden, wenn er nicht kontrolliert werden kann/soll und nicht bereits kontrolliert wurde. Wird er ein zweites Mal gezielt gespielt, aber nicht kontrolliert, so muss erst ein anderer Spieler Ballkontakt haben, bevor man ihn erneut berühren darf. („Fangfehler“ gilt nicht als gezieltes Spiel, Blocken oder Pritschen des Balles, besonders im Torraumbereich, ist gezieltes Spielen).
Verlässt ein kontrollierter Ball (vgl. § 10) die Hand (Fallenlassen, verunglückter Pass), so darf man ihn erst wieder berühren, nachdem ihn ein anderer Spieler berührt hat.
Jokeiba ist ein körperloses Spiel, d.h. jegliches Berühren eines Gegenspielers das dessen Bewegungsfreiheit (s. §§ 6, 8, 10) behindert, ist untersagt - ob dieser nun in Ballbesitz ist oder nicht. (Ausnahme § 8 Abs. 8)
Zu einem Gegner in Ballbesitz muss ein deutlich erkennbarer Abstand von mind. 50 cm eingehalten werden. Wiederholtes und besonders bewusstes Übertreten dieser Regel wird als Unsportlichkeit gewertet und entsprechend geahndet (s. § 19).
Bemessungsgrundlage hierzu ist der Körper des ballführenden Spielers (d.h. Schulter bis Füße, nicht die ballführende Hand), sowie das nächste Körperteil des Gegners, also auch die Hände. Der Ball, der beim Wurf die ausschwingende Hand verlassen hat, darf folglich, sofern dies 50 cm vom KÖRPER (s.o.) des Werfers/Ballführers entfernt ist, direkt (also auch kürzer als 50cm nach Verlassen der Hand) geblockt werden.
Der von einem Spieler kontrollierte/gehaltene Ball darf nicht berührt/weggerissen werden. Erst wenn er die Hand verlassen hat ist Spielen/Blocken erlaubt.
In den Arm greifen (vor allem von hinten beim Wurfversuch) ist gefährlich und wird daher grundsätzlich mit Verwarnung und im Wiederholungsfall mit einer Zeitstrafe geahndet.
Ein freier Ball darf durch einen Hechtsprung in Besitz genommen werden, allerdings ist dabei ein Springen oder rutschen mit den Füßen voran wegen Gefährdung des Gegenspielers untersagt und wird mit Freiwurf für den Gegner, im Wiederholungsfall zusätzlich mit einer Zeitstrafe geahndet.
Überhaupt darf durch den Einsatz der Beine beim Kampf um den Ball der Gegner nicht behindert oder gar gefährdet werden.
Beim Kampf um einen freien Ball kann es zu unabsichtlichen Körperberührungen kommen. Wenn dabei die Aktion deutlich nur dem Ball gilt und der Gegner nur zufällig berührt und unbedeutend behindert wird, ist sie regelgerecht und das Spiel läuft weiter, andernfalls erfolgt Freiwurf (s. § 12), oder in besonderen Fällen Strafwurf (s. §§ 8 Abs. 9-14, 14) für die benachteiligte Mannschaft.
Jede Form von aktiver (beweglicher und stehender) Sperre, d.h. dem Gegner den Laufweg (egal ob zum Ball oder frei im Feld) zu verstellen, ihn also zu behindern/zu blocken, ist verboten. Dies gilt besonders für Abwehrspieler vor dem eigenen Torraum, wenn sie durch Querlaufen (Entlanglaufen an der äußeren Torraumbegrenzung zu der Stelle, an der der Angriffsspieler die Flugzone überqueren will) dem Gegner den ungehinderten Sprung in den Torraum verwehren. Der zum Torversuch springende Angriffsspieler hat hier unbedingt Vorrang.
Andererseits kann ein zum Ball laufender Spieler nicht erwarten, dass ein auf seinem (gewünschten) Laufweg schon vorher stehender Spieler beiseite tritt. Hier muss der Angreifer einen Weg am Gegner vorbei finden, d.h. z.B. einen Bogen laufen. Der Abwehrspieler darf diese Bewegung aufnehmen und in gleicher Richtung mitlaufen/-springen, um den Ball zu spielen. Dabei darf er den Angreifer aber nicht abdrängen oder behindern (s. auch: §§ 8 Abs. 8-9, Abs. 10-12).
Sollte beim Torversuch (Sprung in den Torraum) der Abwehrspieler den Angreifer unabsichtlich leicht berühren (in der Regel bei gleichzeitigem oder Sprung vor dem Fänger), wenn seine eigene Aktion deutlich erkennbar nur dem Ball gilt und dieser auch gespielt wird, so gilt die Aktion als regelgerecht.
Rempeln oder Abdrängen ist verboten. Dies gilt im Feldspiel ebenso, wie beim Torversuch. Im Feld zieht dieser Regelverstoß einen Freiwurf für den Gegner nach sich. Trifft im Falle eines Torversuches der Abwehrspieler bei dem Bemühen, den Ball zu spielen, nur den Gegner (so dass dessen Torversuch behindert wird), also nicht den Ball, oder behindert er den Angriffsspieler vor oder bei dessen Ballkontakt (leichter Rempler genügt), bevor er selbst den Ball berührt (meist bei Sprüngen von der Seite oder hinter dem Fänger), so wird auf Strafwurf entschieden (s.o., § 8 Abs. 14 und § 14). Dieses Rempeln oder Abdrängen ist sowohl beim Anlauf wie auch im Sprung verboten.
Im Zweifelsfall soll die Schiedsrichterentscheidung für den Spieler der angreifenden Mannschaft (Förderung der Offensive, des Kreativen) erfolgen. Letztlich entscheidet der Schiedsrichter situativ nach Ermessen (Erfahrung, Spielverständnis): Für wenig gefährliches, faires, körperloses und angstfreies Spiel.
Die Torräume bestehen aus je vier Quadraten. Diese sind mit Flugzone oder Landezone bezeichnet und repräsentieren grundsätzlich unterschiedliche Wertigkeiten für Frauen und Männer beim Torversuch (Genaueres dazu unter § 18).
Torraum und Flugzone dürfen grundsätzlich nicht betreten werden, außer zur Landung nach Tor- oder Torabwehrversuch im Sprung mit dem Ziel, einen zugespielten/erwarteten Ball in der Luft zu fangen oder wegzuschlagen. Nach der Landung müssen beide Räume sofort wieder verlassen werden. Das Spiel geht nahtlos weiter, wenn der Ball wieder/weiterhin frei ist (vgl. § 10 u. 11 Abs. 3).
Verhindert ein Spieler der verteidigenden Mannschaft durch einen Torraum-Regelverstoß (z.B.: 1. Ballwegschlagen nach Absprung von der Linie oder aus dem Torraum, 2. Stehen im Torraum, so dass der Passempfänger bei Sprung, Fang oder Landung behindert wird, 3. Berühren des Balles - im Torraum stehend, 4. Durchlaufen des Torraumes zur Erlangung einer besseren Spielposition), einen deutlich erkennbaren möglichen direkten Torerfolg des Gegners (Passempfänger mit guter Erfolgsaussicht) so erfolgt Strafwurf (s. § 14).
Bei gleichem Vergehen ohne Behinderung eines möglichen direkten Torerfolges (kein Passempfänger mit guter Erfolgsaussicht erkennbar) aber Einwirkung auf das Spielgeschehen wird auf Freiwurf für die angreifende Mannschaft entschieden (s. § 12, beachte § 17).
Verschafft sich ein Spieler der angreifenden Mannschaft durch regelwidriges Betreten von Torraum oder Flugzone (vgl. § 9 Abs. 3-4) einen Vorteil, dann erhält die verteidigende Mannschaft einen Abwurf aus dem Strafwurffreiraum gem. § 5 Abs. 2 zugesprochen.
Landet ein Abwehrspieler mit Ballkontrolle regelgerecht (wie beim Torversuch) im eigenen Torraum, so zählt dies als Torerfolg für die gegnerische Mannschaft (Eigentor).
Ballkontakt bei bzw. direkt nach Bodenkontakt im Torraum zieht einen Freiwurf/Abwurf für den Gegner (Angreifer: von der Seitenauslinie, Verteidiger: aus dem Strafwurffreiraum) nach sich (außer beim korrekten Torversuch natürlich). Dies gilt auch, wenn ein (bes. Abwehr-) Spieler den Ball zunächst regelgerecht spielt, danach aber mit Ballberührung/-kontrolle in der Flugzone landet (kein Strafwurf).
Wird nach einem Durchlauf-Torraumfehler (d.h. nachdem der falsch gelaufene Spieler den Torraum wieder nicht an der Stelle seines Eintritts verlassen hat) der Ball zunächst zu einem anderen Spieler weitergespielt (also einem Spieler, der regelgerecht gelaufen war), so ist der Verstoß aufgehoben, und der Spieler, der den Torraum regelwidrig kreuzte, darf mit dem nächsten Pass wieder angespielt werden (vgl. § 9 Abs. 9-10, s. besonders auch § 19).
Betritt ein Spieler (ohne Absicht) den Torraum und verlässt ihn nach Bemerken des Regelverstoßes sofort wieder an der Stelle, wo der Übertritt erfolgte, also ohne sich dadurch einen (Raum-) Vorteil verschafft zu haben, so kann er sofort nach dem Verlassen wieder ins Spiel eingreifen (vgl. 9 Abs. 8).
Häufiges (bes. erkennbar bewusstes) Betreten des Torraumes durch einen Spieler/eine Mannschaft (zur Erlangung eines Vorteils, u.a.: „Gegner verängstigen“, Laufweg verkürzen) wird als Unsportlichkeit gewertet und mit einer Verwarnung, im Wiederholungsfall mit einer 2-Minuten-Strafe, evtl. anschließendem Ausschluss aus Spiel oder Turnier geahndet (s. auch §19).
Ein im Feld fliegender oder rollender Ball gilt als freier Ball und darf von jedem Spieler aufgenommen werden.
Ein im Torraum rollender Ball gilt als toter Ball und darf nicht aufgenommen werden.
Rollt der Ball aus dem Torraum selbständig wieder heraus oder befindet er sich über der Torraumfläche in der Luft, so gilt er (wieder) als freier Ball (s.o.).
Bleibt der Ball im Torraum ruhig liegen, also auf Dauer toter Ball, so erhält die verteidigende Mannschaft Abwurf (Ausnahme § 5 Abs. 4). Die Schiedsrichterentscheidung ist maßgeblich.
Von einem kontrollierten Ball oder Ballkontrolle spricht man, wenn ein Spieler den Ball sicher in einer Hand oder beiden Händen hält. Weder Spieler noch Ball dürfen jetzt von einem anderen Spieler berührt werden (s. § 8).
Ablegen oder Hochwerfen, auch Verlieren und erneutes Wiederaufnehmen, nochmaliges Spielen (Pritschen, Schlagen, Rollen, …), eines bereits vorher kontrollierten Balles, also zweimaliges Kontrollieren oder ein folgendes gezieltes Spiel nach vorheriger Ballkontrolle (s. § 7 Abs. 5), ohne dass zwischenzeitlich ein anderer Spieler den Ball berührt hat, ist nicht gestattet.
Verlässt der Ball oder ein Spieler mit Ballkontrolle (als Verlassen gilt bereits, wenn nur ein Körperteil des Ballführers oder der Ball selbst die Auslinie des Spielfeldes berührt, vgl. § 2) das Feld, so ist auf Ausball und Einwurf an der Stelle des Überschreitens der Auslinie für die Mannschaft zu entscheiden, die den Ball nicht zuletzt berührt hat. Ein Einwurf zugunsten der angreifenden Mannschaft auf der Grundlinie des Verteidigers wird als Eckball ausgeführt.
Ein Ball, der außerhalb der Spielfeldmarkierung in der Luft ist (also kein Bodenkontakt) ist noch nicht „Aus“.
Um einen Torerfolg für sein Team zu erzielen, muss ein Spieler einen fliegenden Ball im Sprung von Außerhalb der Flugzone in der Luft fangen und mit sicherer Ballkontrolle in einer für ihn zählenden gegnerischen (Männer-/Frauen-)Landezone landen. Als erfolgreiche Versuche zählen:
Zwei Kontakte → beide Füße oder zwei andere beliebige Körperteile landen zunächst in der Landezone mit sicherer Ballkontrolle und ohne Torraumlinien zu berühren. Dabei ist es unerheblich, ob der Bodenkontakt gleichzeitig oder nacheinander erfolgt und ob der Spieler anschließend Linien berührt (fallend oder laufend).
Ein Kontakt → der kontrollierte Ball berührt vor irgendeinem anderen Körperteil ohne Linienkontakt die Landezone.
Fängt (kontrolliert) der Angriffsspieler beim Torversuch den Ball zu früh (vor dem Absprung) oder zu spät (nach der Landung), so ist der Torversuch ungültig. Es erfolgt Abwurf der verteidigenden Mannschaft aus dem Strafwurffreiraum.
Prallt der Ball beim korrekten Fang- oder Abwehrversuch (also regelgerechter Absprung, Fang- oder Pritschversuch in der Luft und ohne vorherige Kontrolle, s.o.) wieder aus dem Torraum heraus, so ist er erneut frei und für jedermann spielbar. Der eben erfolglose Fänger oder Abwehrspieler darf also, wenn er erkennbar den Ball in der Luft gespielt hat oder ihn spielen wollte (also auch, wenn er ihn nicht berührt hat, er aber „nah dran“ war), und wenn man den Pass als ernst gemeinten (für ihn bestimmten) Torpass, oder seinen Sprung als ernst gemeinten auf diesen Pass ausgerichteten Torabwehrversuch werten kann, nach Verlassen des Torraumes (also nachdem mindestens ein Fuß außerhalb des Torraumes bereits Bodenkontakt hatte) sofort aufnehmen und weiterspielen (vgl. § 9 Abs. 2).
Nach einem Torversuch (erfolgreich oder nicht) und Pfiff des Schiedsrichters (Torbestätigung oder Regelverstoß), also Spielunterbrechung muss der Ball sofort im Torraum oder Strafwurffreiraum abgelegt oder an einen Abwehrspieler übergeben werden (Wegwerfen verboten!).
Der Freiwurf wird bei normalen Regelverstößen im Feld für die durch den Regelverstoß benachteiligte Mannschaft ausgesprochen. Er wird als normaler, unbehinderter Wurf mit der Hand ausgeführt. Mit Erreichen der Ausführungsstelle (zügig, kein „Zeit schinden“, s. § 19) hat man bis zum Abwurf maximal 5 Sekunden Zeit.
Erhält man einen Freiwurf auf Grund eines gegnerischen Regelverstoßes in seiner eigenen Spielhälfte, dann wird er an der Stelle der Regelwidrigkeit ausgeführt.
Wird einem ein Freiwurf in der gegnerischen Hälfte zugesprochen, so erfolgt er an der Seitenauslinie auf Höhe des Vergehens oder auf dem nächsten Punkt der Mittellinie, je nach Belieben.
Greifen zwei Spieler gleichzeitig den Ball, so gibt es Jump für diese beiden Spieler an der Stelle des Zwischenfalls, jedoch nicht näher als 3 Meter an einem Torraum oder einer Auslinie. Ein Jump im Strafwurffreiraum wird auf die Startlinie seitlich des Torraumes verlegt.
Ausführungsbeschreibung:
Beim Jump versuchen die beiden betroffenen Spieler, den vom Schiedsrichter zwischen ihnen hochgeworfenen Ball im Sprung zu einem ihrer Mitspieler zu pritschen oder ihn selbst zu fangen. Alle anderen Spieler müssen derweil vom Ball mindestens 3 Meter weit entfernt sein.
Bei direkter Behinderung eines deutlich erkennbaren, erfolgversprechenden Torversuchs der angreifenden Mannschaft durch Regelwidrigkeit seitens der Verteidiger wird ein Strafwurf verhängt.
Beispiele hierfür sind:
Ausführungsbeschreibung:
Beim Strafwurf steht der Passempfänger (der beim Torversuch zuvor behinderte Spieler) allein im Strafwurffreiraum. Der Passgeber (welcher auch zuvor beim behinderten Torversuch den Pass spielte) steht am Strafwurfpunkt (Frauen- oder Männerdistanz). Der Regelsünder befindet sich mit beiden Füßen direkt vor der Straflinie.
Es gibt im Jokeiba für regelwidriges Verhalten einzelner Spieler:
„zur mittel- oder langfristigen Läuterung“ Spielausschlüsse.
Im schlimmsten Fall kann zur Aufrechterhaltung von Spielidee, Spielfähigkeit und Turnieratmosphäre auch eine ganze Mannschaft von der weiteren Veranstaltung durch die Turnierleitung ausgeschlossen werden. Das wollen wir aber nicht hoffen. Das ist bisher aber noch nicht vorgekommen, weiter so! Näheres hierzu regelt der § 19.
Jokeiba sollte, wenn möglich, von zwei Schiedsrichtern geleitet werden, die, diagonal versetzt, so agieren, dass sich das Spielgeschehen zwischen ihnen abspielt (Laufweg: Mittellinie ↔ Startlinie, 0-5 m im Feld). So gibt es jeweils verschiedene Blickwinkel, aus denen heraus eine relativ lückenlose Spielüberwachung möglich ist. Dabei achtet der dem Torraum näher stehende Torschiedsrichter schwerpunktmäßig auf mit dem Torraum in Verbindung stehende Regelverstöße (bes.: §§ 8-11, hier vor allem auch das verbotene Berühren der Torraumlinien), während der Feldschiedsrichter besonders das Geschehen im Feld und um den Ball verfolgt, sich also verstärkt um technische und Spielregelfehler kümmert.
Die Schiedsrichter müssen schnell und konsequent entscheiden. Zwischen beiden sollte besonders vor wichtigen Entscheidungen (vor allem z.B.: Gültigkeit eines Torversuches) stets eine optische Verständigung erfolgen (Handzeichen), um eine einheitliche Entscheidung zu fällen.
Verbindlichkeit ist wichtig, die Vorteilsregel sollte so weit wie möglich angewandt werden. Ausnahmen bilden das Nichteinhalten des Abstandes (§ 8) und das Berühren des eigenen Torraumes beim Torabwehrversuch (§ 9). Diese beiden Vergehen konsequent von Anfang an zu ahnden - schon beim zweiten - von einem Spieler billigend (bewusst) in Kauf genommenen Verstoß, eine Verwarnung, in der Folge Zeitstrafen zu verhängen (um diese Regelwidrigkeiten als taktische Maßnahmen zur Unterbrechung des gegnerischen Spielflusses auszuschließen), führt zu weniger aggressivem Spielverlauf und dient somit der Erhaltung des Spielgedankens (Intelligentes, technisch anspruchsvolles, taktisch kluges, schnelles, faires und körperloses und damit angstfreies Spiel). Die
Schiedsrichterzeichen werden im § 20 dargelegt.
Die Vorteilsbestimmung ist besonders und immer zu beachten.
Bei allen Regelverstößen haben die Schiedsrichter die Möglichkeit, zugunsten der benachteiligten Mannschaft im gegebenen Fall Vorteil gelten zu lassen.
Sollten Regelverstöße den Spielablauf nicht behindern und keine Nachteile oder Vorteile für den einen oder anderen zur Folge haben, so sollte der Schiedsrichter das Spiel nicht unterbrechen, damit der Spielfluss erhalten bleibt.
Abs. 2 gilt nicht für die Regeln, bei deren Übertretung der Spielcharakter (angstfreies, faires Mannschaftsspiel für Starke und Schwächere, bes. § 8 Abs. 2: Abstandsregel und § 9 Abs. 9: Betreten des Torraumes, s. auch § 15) wesentlich gefährdet wäre. Hier ist frühzeitiges Ermahnen, Verwarnen und konsequentes Hinausstellen wünschenswert und notwendig, um für die fairen Spieler den Spaß am Wettkampf zu erhalten (und sie sollten hier vorrangig geschützt und in ihrem Verhalten ermutigt werden).
Ein erfolgreicher Torversuch in die (je für Frauen und Männer unterschiedliche) erste Landezone wird mit einem Punkt bewertet, schafft es der den Ball fangende Spieler sogar, bei seiner Landung die kleineren Landezonen zu treffen, ohne dabei die Begrenzungslinien zu berühren, so wird dies mit der entsprechenden höheren Punktzahl (s. folgende Skizze) belohnt.
Punktezonen im Torraum: Leistungsstaffel-Maße: (für andere Leistungsansprüche sind die Werte veränderbar, z.B. Außenmaß A=7x7m)
Wegen unsportlichen Verhaltens wird ein Spieler in der Regel beim ersten Mal ermahnt, im Wiederholungsfall verwarnt (Faust des Schiedsrichters) und bei einem möglichen 3. Mal für 2 Minuten vom Platz gestellt. Jede weitere Unsportlichkeit danach führt zu einer weiteren 2-Minuten-Strafe. Nach der dritten 2-Minuten-Strafe darf der betreffende Spieler nicht mehr eingesetzt werden, die Mannschaft darf aber nach 2 Minuten wieder auffüllen.
In besonderen Fällen kann eine Zeitstrafe ohne vorherige Verwarnung oder Ermahnung ausgesprochen werden.
Auch ein Platzverweis (Matchstrafe - für das ganze Spiel) ist bei grober Unsportlichkeit nach Ermessen des Schiedsrichters möglich, ebenso wie ein Ausschluss aus dem Turnier. In all diesen Fällen darf die Mannschaft jedoch nach 2 Minuten wieder auf 5 Spieler ergänzen (keine „Sippenhaft“).
Eine Mannschaft, die deutlich erkennbar (Entscheidung der Turnierleitung) der Spielidee (faires, körperloses und angstfreies Spiel für Alle) zuwiderhandelt, kann aus dem Turnier ausgeschlossen werden. Als unsportliches Verhalten ist besonders zu werten:
Bei Regelverstößen wird mit einem Pfiff zunächst das Spiel unterbrochen, dann die Art des Regelverstoßes angezeigt, anschließend in Angriffsrichtung (offensive Spielrichtung) der Mannschaft gewiesen, die den Freiwurf zugesprochen bekommen hat.
Beim Torerfolg wird umgekehrt verfahren: Zunächst wird sich über Handzeichen (Armheben s.u.) mit seinem Kollegen verständigt, bevor durch Doppelpfiff und Handabklappen das Tor bestätigt wird. Abschließend wird die erreichte Punktzahl gezeigt.
Das Zeichen bei … ist:
Eigenes erstmals im Dezember 1984 geordnetes und schriftlich festgelegtes Regelwerk, mehrfach überarbeitet. Letzte Bearbeitung: 12. Dezember 2017.